Biorespect - Wir hinterfragen Biotechnik

Vom Tier zum Modell

Während die Tierversuchszahlen grundsätzlich rückläufig sind, nehmen Tierversuche mit gentechnisch veränderten Tieren seit Jahren stetig zu. Denn noch immer laufen ForscherInnen dem falschen Traum hinterher, dass die Ursachen vieler Krankheiten ausschliesslich in den Genen zu suchen sind. Umwelt- und andere Einflüsse werden geflissentlich ausser Acht gelassen bei der Suche nach Therapien und damit nach dem grossen Geld.

Ethische Fragezeichen

 

Tierversuche im Bereich der Gentechnik sind mit einem enormen Leid der Tiere verbunden. Die Erfolgsrate ist äusserst gering, der Tierverbrauch ist riesig und übermässig hoch ist die Zahl von «Abfalltieren». Die durch Genmanipulation hervorgerufenen Veränderungen am Körper der Tiere verursachen in der Regel extreme Schäden, die mit grossen Schmerzen verbunden sind. Die Schäden sind häufig gewollt, da ja gerade diese den zu untersuchenden Inhalt der Versuchsanordnung darstellen.

Es treten aber noch viel häufiger auch unerwartete Körperveränderungen auf. Denn meist kann nicht vorausgesagt werden, in welcher Art und Weise die Tiere durch die Manipulation ihrer Gene verändert werden. Das komplizierte Zusammenspiel arteigener und artfremder Gene ist zu komplex, als dass Vorhersagen über den daraus folgenden Stoffwechsel gemacht werden können. Die ethischen Bedenken darüber, Tiere in widernatürlicher Weise nach unseren Vorstellungen zu verändern, sind deshalb mehr als berechtigt. Tiere vorsätzlich zu verkrüppeln widerspricht jedem ethischen Empfinden.

Mehrere Tests werden inzwischen kommerziell vermarktet. Sie sollen das Geschlecht bestimmen oder Hinweise geben zur Verwandtschaft oder biogeografischen Abstammung, also aus welcher Weltregion die Vorfahren einer Person stammen.

Risiken

Tierversuche müssen auch aus wissenschaftlicher Sicht hinterfragt werden. Immer mehr ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen weisen auf die physiologischen und biochemischen Unterschiede zwischen Menschen und Tieren hin. Sie unterstreichen die dringende Notwendigkeit einer Forschung, die sich auf den Menschen bezieht. Medikamente und andere chemische Substanzen führen nur zu 
oft bei Mensch und Tier zu unterschiedlichen Auswirkungen; Risiken von Arzneimitteln bleiben bis zum Einsatz am Menschen trotz Tierversuch unerkannt; Medikamente müssen aufgrund gravierender Nebenwirkungen wieder vom Markt genommen werden.

Forderungen

biorespect fordert seit Jahren, dass auf gentechnische Eingriffe bei Tieren verzichtet wird. Nur auf diesem Weg kann die Würde der Kreatur tatsächlich gewahrt werden. Alles andere lässt die gesetzlichen Bestimmungen zu hohlen Worten verkommen.