Biorespect - Wir hinterfragen Biotechnik

News

22. April 2025 

Infoblatt: Häufige Fragen zu Patenten 

Die Organisation ARCHE NOAH aus Österreich hat ein Infoblatt veröffentlicht, das die wichtigsten Fragen rund um Patente auf Saatgut beantwortet. Patentgesetze und Patente auf Saatgut bzw. Pflanzen sind komplizierte Themen, die aber sehr konkrete und weitreichende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und damit auf die Grundlagen unserer Ernährung haben. 

Infoblatt Arche Noah


 

2. April 2025 

Bundesrat dereguliert Gentechnik

Heute hat der Bundesrat das sogenannte «Züchtungstechnologiengesetz» in die Vernehmlassung gegeben. Mit der Begrifflichkeit wird die schleichende Einführung der Gentechnik in der Schweiz vorbereitet. Gentechnik soll nicht länger so heissen. Neu ist die Rede von neuen Züchtungstechnologien. So sollen mit neuen gentechnischen Verfahren hergestellte Pflanzen vereinfacht zugelassen werden. Die vorgesehene Kennzeichnung ist absurd und verschleiert, dass auch die neuen Verfahren Gentechnik sind. So wird die Wahlfreiheit der Konsument:innen eingeschränkt. Einen Nutzen von einer Zulassung haben nur Agrokonzerne. Diese halten heute schon eine Reihe von Patenten auf so hergestellte Pflanzen. Es ist nicht einzusehen, dass der Bundesrat die neuen gentechnischen Verfahren nicht mit dem Gentechnikgesetz regelt. 

> MM biorespect
> Gesetzesentwurf BR
> Patentbericht No Patents on Seeds


 

24. März 2025 

Lobby arbeitet gegen Konzernverantwortung

Die Konzernverantwortungsinitiative ist noch nicht mal eingereicht, schon haben die Konzernlobbyverbände ihre Gegenkampagne gestartet: Sie haben allen Mitgliedern von National- und Ständerat einen Flyer geschickt, der auf den ersten Blick aussieht, als ob er von der Konzernverantwortungsinitiative stammt. 

Sie sieht fast 1:1 aus wie die Broschüre der Initiative, sie stammt aber von der Konzernlobby. Die Hauptaussage: «Konzernverantwortung gibt es schon!» Umsomehr gilt jetzt: Unterstützen auch Sie die Konzernverantwortungsinitiative! biorespect ist dabei.

>Weitere Infos


 

13. März 2025 

Patente gefährden Ernährungssicherheit 

Die Vereinigung No Patents on Seeds, der auch biorespect angehört, hat einen brandneuen Bericht veröffentlicht, der die steigende Gefahr durch Patente auf konventionell gezüchtetes Saatgut und Pflanzen aufzeigt. Allein in 2024 hat das Europäische Patentamt EPA mehr als 40 Patente erteilt, die die klassische Saatgutzucht gefährden. Die Patente werden unrechtmässig erteilt, da sie Art. 53 des Patentgesetzes widersprechen. Anlass zur Sorge gibt auch, dass die meisten dieser Patente Claims abstecken, die sich auf Pflanzenpathogene beziehen. So wird die freie Züchtung völlig gehemmt und Konzerne erschleichen sich immer mehr Macht auf Nahrungsmittel. 

> Patentbericht, März 2025 (engl.)


 

6. März 2025 

Lobby greift sich Rösti: Bundesrat lässt sich Gesetzesentwurf schreiben

Die Debatte um die Zulassung der Gentechnik in der Landwirtschaft in der Schweiz nimmt Fahrt auf. Heute stimmt der Nationalrat über die Verlängerung des Anbaumoratoriums um fünf weitere Jahre ab. Gleichzeitig wird bekannt, dass ein Lobbyverein «Sorten für morgen», dem auch die Migros und Coop angehören, den Entwurf für ein Spezialgesetz geschrieben haben. Danach sollen neue gentechnische Vefahren ungeregelt bleiben. Sie heissen jetzt auch nur noch «neue Züchtungsmethoden» statt neue Gentechnik - so soll Gentechnik schleichend auch auf Schweizer Äcker und Teller kommen. Dagegen formiert sich heftiger Widerstand. 

> Verein Lebensmittel schützen


 

14. Februar 2025 

Studie in USA genehmigt: Schweinenieren für Menschen

Die us-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat zwei klinische Studien genehmigt, bei der gentechnisch veränderte Schweinenieren zur Transplantation in Menschen genutzt werden.  Geforscht wird an der Transplantation von tierischen Organen schon länger. Bisher wurden aber noch keine klinischen Studien genehmigt. Schon länger versucht die Forschung, die Abstossungsreaktionen in den Griff zu bekommen. Die Risiken sind hoch, denn noch ist unklar, wie das menschliche Immunsystem auf das tierische Organ reagieren wird. Zudem besteht die Gefahr, dass Viren übertragen werden. (Spiegel-online)


 

9. Februar 2025 

Eizellenspende: Tendenziöse Berichterstattung 

Ein Beitrag in SRF-News will den Leser:innen weismachen, dass junge Frauen in der Schweiz gern ihre Eizellen spenden würden. Dabei bezieht sich die Autorin auf eine zehn Jahre alte Studie aus Basel, die schon seinerzeit heftig kritisiert wurde. Es ist unklar, wieviele Teilnehmerinnen es gab, die Ergebnisse sind wissenschaftlich nicht haltbar und auch nicht repräsentativ. Es stellt sich die Frage, warum die Autorin derart tendenziös berichtet. biorespect hat beim SRF nachgefragt und eine Richtigstellung gefordert. Ein öffentlich finanziertes Medienhaus sollte sich doch an Fakten halten und seriös berichten - auch wenn die Lobby scheinbar überall Druck ausübt. (SRF-News)


 

6. Februar 2025 

Pferde aus dem Gen-Labor

In einem Forschungszentrum in der Nähe von Buenos Aires in Argentinien wurden Ende 2024 fünf gentechnisch veränderte Fohlen geboren. Mit Hilfe der Genschere strebt das Biotechunternehmen an, «Superpferde» für den Polosport zu entwickeln. Die gentechnische Veränderung soll die Sprintfähigkeit der Pferde verbessern. Klone einer preisgekrönten Stute werden seit Jahren hergestellt - jetzt noch mit der gewünschten Genveränderung. Noch verbietet der Weltverband für Pferdesport den Einsatz von Genome-Editing. Die Fohlen werden jetzt tierärztlich überwacht. Ob es Risikofolgen des Eingriffes gibt, steht noch nicht fest. (Spiegel-online). 


 

30. Januar 2025 

Zulassung der Eizellenspende 

Der Bundesrat hat heute an einer Medienkonferenz Eckpunkte vorgestellt, wie die Eizellenspende in der Schweiz gesetzlich reguliert werden könnte. Es wird sehr deutlich, dass auch der Bundesrat keine Ahnung hat, wie man die Probleme lösen könnte. So soll die Spende nicht anonym erfolgen, dabei stellt man gleichzeitig fest, dass man wohl Eizellen im Ausland besorgen muss, da es nicht ausreichend Eizellen hier geben wird. Wie man die Ausbeutung von Frauen verhindern will, bleibt auch offen. Ungeklärt bleibt auch der Umgang mit medizinischen Risiken, die vor allem für die Spenderin, aber auch andere Beteiligte mit einhergehen können. Ein Vernehmlassungsentwurf soll dann auch erst Ende 2026 vorliegen. biorespect wird die Entwicklung kritisch begleiten.
>MM biorespect
>MM Bundesrat
>Gutachten biorespect 


 

29. Januar 2025 

Schweiz bleibt vorerst gentechfrei

In seiner heutigen Sitzung hat der Bundessrat entschieden, eine Verlängerung des Gentech-Moratoriums zu unterstützen. Der Bundesrat geht gar über den Vorschlag der WBK-N hinaus. Diese wollte das Moratorium um zwei Jahre verlängern. Der Bundesrat unterstützt eine Verlängerung um fünf Jahre. Innert dieser Zeit sollen neue gesetzgeberische Massnahmen entwickelt werden, die einen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen auch in der Schweiz ermöglichen. Vor 2026 wird ein Entwurf aber nicht vorliegen. Mit der fünfjährigen Verlängerung will man nun den Zeitrahmen entsprechend anpassen. 

>Weitere Infos


22. Januar 2025 

Konzernverantwortungsinitiative: 180.000 Unterschriften in Rekordzeit!

Innert 14 Tagen haben Engagierte aus allen Landesteilen 183'661 Unterschriften für die neue Konzernverantwortungsinitiative gesammelt. Der Rekord unterstreicht die grosse Unterstützung der Bevölkerung für die Initiative. Es besteht dringender Handlungsbedarf, sonst ist die Schweiz bald das einzige Land ohne Konzernverantwortung. Aktuelle Skandale zeigen die Dringlichkeit einer Regelung auf. Bis heute verletzen Konzerne mit Sitz in der Schweiz immer wieder Menschenrechte und Umweltbestimmungen. Die neue Initiative wird solchen Geschäften einen Riegel schieben. 

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7. Januar 2025 

Neue Konzernverantwortungsinitiative lanciert

Ein breites Komitee mit Vertreter:innen aller politischer Lager, Unternehmer:innen und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft stellt heute in Bern die neue Konzernverantwortungs-initiative vor. Die Initiative verpflichtet Konzerne bei ihren Geschäften zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltbestimmungen. Der Text der neuen Initiative ist mit den internationalen Standards abgestimmt und soll für Konzerne ab 1000 Mitarbeitenden gelten. In 30 Tagen sollen die erforderlichen 100.000 Unterschriften gesammelt werden. Unterschreiben auch Sie noch heute >hier.

>Weitere Infos

 

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